Dalimil

[426] Dalimil, böhm. Dichter und Geschichtschreiber des 15. Jahrh., aus Meseritsch gebürtig, Domherr zu Altbunzlau, angeblich Verfasser der ältesten tschechischen Reimchronik, die von Čechs Ankunft in Böhmen bis 1314 reicht und sich durch ihren antigermanischen Charakter auszeichnet. Sie erschien zuerst gedruckt in Prag 1620 u. d. T.: »Kronyka stará kláštera Boleslawského etc.« (neue Ausg. von Hanka, Prag 1849,1851,1876, und auf Grund einer ältern, in Cambridge gefundenen Handschrift von I. Jireček in den »Památky staré literatury české«, II, das. 1877, sowie in den »Fontes rerum bohemicarum«, das. 1878; von der Cambridger Handschrift erschien ein Abdruck von Mourek, das. 1892); eine ältere deutsche gereimte Übersetzung wurde 1859 durch den Literarischen Verein (Bd. 48) in Stuttgart von Hanka und 1878 in Prag von Jireček herausgegeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 426.
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