Dendermonde

[635] Dendermonde (franz. Termonde), befestigte Hauptstadt eines Arrondissements in der belg. Provinz Ostflandern, liegt an der Mündung der Dender in die Schelde, über die hier eine Brücke führt. Die Stadt ist wichtiger Eisenbahnknotenpunkt (steht mit Brüssel, Aloft, Gent, Lokeren, St.-Nicolas, Mecheln u. a. in Verbindung), hat eine Liebfrauenkirche (angeblich aus dem 12. Jahrh.) mit Gemälden von van Dyck, ein Rathaus aus dem 14. Jahrh. und zählt (1900) 9719 Einw., die Leinenbleichen, Baumwollweberei und Gerberei betreiben. D. hat Staats-Knaben- und Mädchenmittelschulen, ein bischöfliches Collège, eine Akademie der Zeichenkunst und ist Sitz eines Tribunals. – Im spätern Mittelalter als Industrieort, dann als Festung von Bedeutung, ward D. im 16., 17. und 18. Jahrh. wiederholt belagert und erobert. Die 1784 geschleiften, seit 1822 wiederhergestellten Festungswerke sind jetzt größtenteils beseitigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 635.
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