Dobschau

[74] Dobschau (Dobsina, spr. dóbschina), Bergstadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Gömör, 468 m ü. M., Endstation der Staatsbahnlinie Bánréve-D., in einem Gebirgstal, mit neuem Rathaus, betreibt Bergbau auf Eisenstein, Kobalt-, Fahlerze und Kupfer, Eisen-, Schmelz- und Hammerwerke, Papierfabrikation und hat (1901) 5115 meist deutsche und slowak. Einwohner (Evangelische und Röm. – Katholische). Im nahen wildromantischen Stracenaer Tal, wo in letzter Zeit ein klimatischer Kurort mit Villenkolonie und Badeanstalt gegründet wurde, hat der Bergingenieur Ruffinyi 1870 die berühmte, 969 m hoch im Kalkfelsen gelegene, 8874 qm große Dobschauer Eishöhle entdeckt, die sich durch ungeheure Eismassen (125,000 cbm), Schönheit und Mannigfaltigkeit ihrer Eisgebilde auszeichnet. Ein kleiner Eingang im N. führt in die obere Höhle (Eissalon, 11 m hoch, 120 m lang, 35–60 m breit, mit 4644 qm Flächeninhalt), von wo man über 145 in Eis gehauene Stufen in die untere Etage, den großen Eissaal, mit einer 200 m langen, 15–20 m hohen Wand aus reinstem, ganz durchsichtigem Eis, gelangt. Vgl. Krenner, Die Eishöhle von D. (Pest 1874); Pelech, Das Stracenaer Tal und die Dobschauer Eishöhle (Igló 1878); Sigmeth, Führer durch Kaschau und das Abauj-Tornaer Höhlengebiet (Kaschau 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 74.
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