Dottersack

[144] Dottersack, der Teil des Embryos, der sich bei manchen Tieren vom eigentlichen Embryo absetzt und den Nahrungsdotter enthält, liegt entweder im Embryo (innerer D.) oder außerhalb desselben (äußerer D.) und hängt dann durch einen Stiel (Dottergang) mit dem Darm des Embryos an einer Stelle der Bauchseite zusammen (Darmnabel). Gemäß der Menge des Dotters ist der D. bei Haifischen, Reptilien und Vögeln sehr groß, bei den übrigen Fischen, Amphibien und Säugetieren nur klein. In seiner Wandung sind Blutgefäße enthalten; bei einigen lebendiggebärenden Haifischen entwickeln sich auf seiner Oberfläche hohle Auswüchse mit Blutgefäßen darin, die mit der Wand der Gebärmutter in Verbindung treten und so eine Art Mutterkuchen darstellen (Dottersack-Placenta). Der Inhalt des Dottersackes wird in den Darm übergeführt und zum Aufbau des Embryos verwendet. Entweder wird er in den Körper aufgenommen, wie z. B. bei Haifischen, oder bei der Geburt mit den Eihüllen abgeworfen. Bei den Säugetieren wird der D. (Nabelblase) rudimentär (mit Ausnahme der niedersten: der Kloakentiere, die Eier legen, und der Beuteltiere). Beim Menschen ist er im 4. u. 5. Monate der Schwangerschaft noch ein deutliches Bläschen von 7–11 mm Durchmesser, existiert als unansehnliches Gebilde auch noch am Ende derselben (vgl. Embryo). Sein Stiel durchläuft den Nabelstrang und gelangt durch den Nabel zum Darm des Embryos, ist jedoch im reisen Nabelstrang geschwunden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 144.
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