Dranse

[175] Dranse (spr. drāngß'), 1) (D. de Savoie) Fluß im franz. Depart. Obersavoyen, entsteht aus drei Wildbächen am Col de Coux (927 m), fließt nordwestlich und mündet zwischen Thonon und Evian in mehreren Armen in den Genfer See, in den er einen gewaltigen Schuttkegel vorschiebt. Sein Tal ist tief eingeschnitten und malerisch; seine Länge beträgt 41 km. – 2) (D. du Valais) Nebenfluß der Rhone, wird im schweizer. Kanton Wallis durch zwei Wildbäche gebildet, von denen der eine vom großen St. Bernhard (2472 m) herab das Val d'Entremont, der andre das schöne, tief eingefurchte Val de Bagnes durchströmt. In die Oberstufe des Bagnetals (bis 2230 m) senken sich von beiden Seiten die Eisströme, linkerseits die Firne des Combin, rechterseits der Glacier d'Otemma, der Glacier de Breney und der bösartige Glacier de Gétroz. An der Vereinigung beider Flüsse (714 m) liegt Sembrancher, an der Mündung (477 m) Martigny. Als ein Seitental des Val d' Entremont öffnet sich oberhalb Orsières (890 m) das Val de Ferret, ebenfalls von einer gletschergenährten D. durchflossen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 175.
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