Dubarry

[237] Dubarry (spr. dü-), Marie Jeanne, Gräfin, die berüchtigte Maitresse Ludwigs XV. von Frankreich, geb. 19. Aug. 1741 in Vaucouleurs, guillotiniert 6. Dez. 1793, natürliche Tochter eines Akziseeinnehmers, namens Vaubernier, ward, früh verwaist, bis zu ihrem 15. Jahr in einem Kloster zu Paris erzogen, nährte sich sodann als Putzmacherin und als Freudenmädchen unter dem Namen Mademoiselle Lange. Der Graf Jean Dubarry, dessen Geliebte sie geworden, stellte sie 1769 dem König Ludwig XV. vor, in der Hoffnung. durch sie Vorteile zu erreichen, und dieser verliebte sich auch sofort in sie. Um ihr einen Rang am Hofe zu verschaffen, vermählte er sie zum Schein mit Jeans Bruder, Graf Guillaume Dubarry, und machte sie zu seiner offiziellen Maitresse an Stelle der 1764 gestorbenen Marquise von Pompadour. Ihre Verschwendung kostete den König ungeheure Summen. Sie setzte Minister ab und ein. Nach Ludwigs XV. Tod 1774 wurde sie verhaftet und in ein Kloster bei Meaux gebracht, aber bald wieder in Freiheit gesetzt. Als sie nach Ausbruch der Revolution die Emigranten unterstützte und mit den Anhängern Brissots in Verbindung trat, ließ sie Robespierre guillotinieren. Die unter ihrem Namen erschienenen »Mémoires«[237] (Par. 1830, 6 Bde.; neue Ausg. 1857) sind unecht. Vgl. de Goncourt, La Du Barry (Par. 1878); Vatel, Histoire de Mad. D. (Versailles 1882–84, 3 Bde.); Douglas, Life and times of Mad. du Barry (Lond. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 237-238.
Lizenz:
Faksimiles:
237 | 238
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika