Duēro

[252] Duēro (portug. Douro, bei den Alten Durius), bedeutender Strom der Pyrenäischen Halbinsel, entspringt in einer Lagune des Urbiongebirges, strömt zuerst in einer nach SO. gerichteten Spirale, dann unterhalb Soria (1049 m ü. M.) mit westlicher Hauptrichtung. Bei Aranda, wo die felsigen Ufer und das starke Gefälle aufhören (810 m ü. M.), wird die Schifffahrt möglich, aber wegen des ungleichen Wasserstandes und der Versandung sehr schwierig. Unterhalb Zamora (620 m ü. M.) nimmt der D. auf eine Strecke von 90 km eine südsüdwestliche Richtung an und windet sich, die politische Grenze zwischen Spanien und Portugal (105 km weit) bildend, mit vielen Stromschnellen zwischen steilen Felsenwänden durch. Erst von Torre de Moncorvo abwärts fängt die eigentliche Schiffahrt an, auf eine Strecke von etwa 140 km, nachdem das Riff bei São João da Pesqueira, das früher ein Hindernis bildete, durch Sprengung ziemlich beseitigt worden ist. Unterhalb Porto fällt der D. nach seeartiger Erweiterung bei São João da Foz in den Atlantischen Ozean. Die Mündung selbst ist schmal, von felsigen Hügeln begrenzt und durch eine doppelte Barre gesperrt. Seeschiffe gelangen nur bis Porto. Seine Länge beträgt 780 km; sein Stromgebiet umfaßt 97,760 qkm (1775 QM.). Seine größten Nebenflüsse empfängt der D. rechts vom Kantabrischen Gebirge: den Pisuerga (zur Speisung des Kanals von Kastilien benutzt), Valderaduey und Esla; auf portugiesischem Gebiet münden: Sabor, Tua, Tamega. Links fließen ihm zu, vom kastilischen Scheidegebirge kommend: Adaja, Tormes, Agueda und Côa. S. Karte »Spanien und Portugal«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 252.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika