Ente

[830] Ente, s. Enten. Im übertragenen Sinn (ebenso das franz. canard) soviel wie falsche Nachricht, besonders eine in Zeitungen verbreitete Fabel oder Lüge (Zeitungsente). Früher gebrauchte man für erlogene und unglaubliche Dinge und Erzählungen den Ausdruck »blaue (d.h. fabelhafte) E.«, der sich schon bei Sebastian Brant und Luther findet. Es ist dabei auch an Lügende zu erinnern, eine in der Reformationszeit in Mode gekommene polemische Verdrehung des Wortes Legende, die auch in der Form Lugente vorkommt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 830.
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