Fronsperger

[168] Fronsperger, Leonhard, Kriegsschriftsteller, geb. um 1520 in Ulm, gest. daselbst 23. Mai 1575, seit 1548 Ulmer Bürger und kaiserlicher Provisionär, wurde 1566 vom Kaiser zum Feldgerichtsschultheißen ernannt. F. besaß hohe Bildung, hatte sich an mehreren Kriegszügen beteiligt und war mit den berühmtesten Kriegern seiner Zeit persönlich bekannt. Er war der ausführlichste und umfassendste Kriegsdogmatiker seiner Zeit. Sein »Kriegsbuch kaiserlicher Kriegsgerechte und Ordnungen vom Geschütz etc.« erschien zu Frankfurt a. M. in drei Teilen (1573, 4. Aufl. 1596), mit Holzschnitten und Kupfertafeln von Jost Amman illustriert (hochdeutsch hrsg. von Böhm, Berl. 1819). Er schrieb außerdem: »Lob des Eigennutzes« (Frankfurt 1564); »Bauordnung und Handwerksgerechtigkeit« (das. 1564) u. a. Vgl. Weyermann, Nachrichten von Gelehrten von Ulm (Ulm 1829); I. v. H.(ardegg), Vorlesungen über Kriegsgeschichte, 2. Teil (Stuttg. 1856).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 168.
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