Funchal

[206] Funchal (spr. fungschāl), Hauptstadt des gleichnamigen portug. Distrikts (die Inseln Madeira und Porto Santo), an der Südküste von Madeira, an einer den Südwinden völlig preisgegebenen Bai mit schlechtem Ankergrund und starker Brandung, hübsch gelegen, aber schmutzig und winklig, ist Sitz des Gouverneurs und eines Bischofs sowie eines deutschen Konsuls, hat eine Kathedrale, mehrere Klöster, eine englische prot. Kirche und (1890) 18,778 Einw. Merkwürdig ist die Schädelkapelle in der Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters. F. ist Haupthandelsplatz von Madeira (s.d.); 1892 betrug die Einfuhr 713,216, die Ausfuhr 733,533 Milreis, es liefen 606 Dampfer von 1,060,517 Ton. und 96 Segelschiffe von 23,972 T. ein. Wegen seines milden Klimas (20–24°) wird F. von vielen Brustkranken aufgesucht. Vgl. Christmann, F. auf Madeira und sein Klima (Zabern 1889), und Literatur bei Art. »Madeira«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 206.
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