Gille

[848] Gille (spr. schīl'), Philippe, franz. Bühnendichter und Publizist, geb. 18. Dez. 1834 in Paris, gest. daselbst 20. März 1901, war zuerst Bildhauer, wurde aber bald einer der fruchtbarsten Bühnendichter, fast immer in Gemeinschaft mit Labiche, Meilhac oder Gondinet. Am glücklichsten war er als Librettist, da er an Delibes' »Lackmé« (1883) mit Gondinet und an Massenets »Manon« (1884) mit Meilhac beteiligt war. Allein lieferte er die anmutigen Einakter »Les Charbonniers«, mit Musik von Coste (1877), und »Camille« (1890). Als literarischer Kritiker des »Figaro« bekämpfte er seit 1875 den Naturalismus. Er vereinigte seine Artikel in den vier Bänden der »Battaille littéraire« (1889–91), denen die ähnlichen Sammlungen »Causeries sur l'art et les artistes« (1894), »Causeries du mercredi« (1897) u. a. folgten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 848.
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