Glyphographie

[57] Glyphographie (griech., Chemiglyphie), ein von Palmer 1843 erfundenes Verfahren, erhabene, dem Holzschnitt ähnliche und zum Druck auf der Buchdruckpresse geeignete Platten direkt nach der Zeichnung auf galvanoplastischem Wege zu erzeugen. Eine Kupferplatte wird durch Behandeln mit Schwefelkalium geschwärzt und mit einem Deckgrund aus Wachs, Stearin und Bleiweiß überzogen. In diesen Deckgrund wird die Zeichnung, ohne den schwarzen Überzug des Kupfers zu verletzen, eingerissen, so daß sie auf weißem Grund schwarz erscheint und der Künstler die Wirkung seiner Arbeit selbst zu beurteilen vermag. Nach ihrer Vollendung werden die größern Stellen, die beim Druck weiß bleiben sollen, durch Verstärkung des Deckgrundes erhöht, wonach die Platte mit Graphit leitend gemacht und in den galvanischen Apparat gebracht wird, um ein Kupferklischee zu gewinnen. Seit Vervollkommnung der photomechanischen Verfahren kommt G. kaum noch in Anwendung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 57.
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