Halbinsel

[645] Halbinsel, ein weit in das Meer vorspringendes und zum größern Teil von demselben umgebenes, auch vom angrenzenden Land in der Regel durch einspringende Wasserflächen deutlich abgegrenztes Stück des Festlandes, z. B. die Italische H., die Krim, Jütland etc.; ist dasselbe lang und schmal, so heißt es Landzunge (vgl. Tafel »Küstenbildungen«). Nach ihrer Entstehung unterscheidet man abgegliederte und angegliederte Halbinseln. Die erstern sind durch eine positive Strandverschiebung, ein Vordringen des Meeres, entstanden; in ihnen setzt sich deshalb die Geländeform des benachbarten Festlandteils fort, wie bei einem Endland (s. d.), so bei der H. Istrien, der Balkanhalbinsel, dem Peloponnes, der H. Kalifornien. Eine angegliederte H. entsteht durch ein Zurückweichen des Meeres, sie ist geologisch und orographisch selbständig, unabhängig von dem meist durch eine Tiefebene von jugendlichem Alter mit ihr verbundenen benachbarten Festland, wie z. B. die Krim, die Iberische und die Skandinavische H. Eine H., die sich nicht deutlich vom Festlandsrumpf abhebt, bildet Übergänge in die ebenfalls größtenteils vom Meer umspülten spitzen Ausläufer des Festlandes, die man als Endland (s. d.) bezeichnet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 645.
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