Halbig

[645] Halbig, Johann, Bildhauer, geb. 13. Juli 1814 in Donnersdorf (Unterfranken), gest. 29. Aug. 1882 in München, besuchte die Akademie der bildenden Künste in München und wurde 1845 Professor der Bildhauerei an der Polytechnischen Schule daselbst. König Ludwig I. wendete ihm zahlreiche Aufträge zu. So modellierte er 1835 die Löwen an der Pinakothek, 1840 die Statuen der Roma und Minerva am Hofgarten, 1841 bis 1843 in Klenzes Auftrag das Modell eines Atlanten und zwölf Modellskizzen für die kolossalen Figuren Raffaels, Tizians, Rubens' etc. am kaiserlichen Museum in Petersburg. Ferner lieferte er das Viergespann mit den kolossalen Löwen für das Siegestor in München (1847), ein Kruzifix in Bronze für den südlichen Friedhof daselbst (1850), ein andres für die dortige Frauenkirche, zwei kolossale Löwen und ein Relief am Wittelsbacher Palast (1848), ferner die Modelle zu den 18 Figuren der Hauptprovinzen Deutschlands an der Befreiungshalle in Kelheim, die Statue des Königs Maximilian II. von Bayern im Hubertuskostüm in Lindau (1854), den riesigen Löwen auf dem Hafendamm daselbst, das Platendenkmal für Ansbach (1858), die Statue Fraunhofers für München (1866), die Statue des Palatins Joseph in Pest (1869), viele Grabmonumente etc. Seine letzte Hauptarbeit war die im Auftrag Ludwigs II. von Bayern ausgeführte kolossale Passionsgruppe für Oberammergau (1875). Er hatte nicht nur ein sicheres Gefühl für dekorative Wirkung im großen Stil, sondern auch seine Empfindung bei sorgfältiger Durchführung im Anschluß an die Natur.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 645.
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