Harpyien

[829] Harpyien, bei Homer schnell dahinraffende Sturm- und Todesgöttinnen, nach Hesiod die beflügelten Töchter des Thaumas und der Okeanide Elektra, Schwestern der Iris, benannt Aëllo und Okypéte; andre geben eine größere Zahl an. Von ihnen stammen die edelsten Rosse, so bei Homer von der Podarge und Zephyros die des Achilleus. Als Plagegeister erscheinen sie in der Geschichte des blinden Sehers Phineus, dem sie die Nahrung wegfressen oder verunreinigen, bis die Boreas-Söhne, Zetes u. Kalais, sie vertrieben oder erlegten.

Harpyie (Siegel von Nürnberg).
Harpyie (Siegel von Nürnberg).

Sie werden meist als häßliche Zwitterdinge von Jungfrau und Raubvogel (wie noch heute in der Heraldik, s. Abbild.) dargestellt, in edlerer Auffassung am sogen. Harpyienmonument, einem Grabmal aus Xanthos, im Britischen Museum.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 829.
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