Hausfrauenvereine

[887] Hausfrauenvereine sind Frauenvereine, welche die Wahrung der Interessen der Frauen, insbes. der wirtschaftlichen und häuslichen, durch Verbreitung nützlicher Kenntnisse, durch einheitliches Vorgehen auf dem Markte (Preishöhe, Einkaufsbedingungen etc.), durch unentgeltlichen Stellen- und Arbeitsnachweis von Dienstboten und andern Arbeitskräften, durch Organisation von Koch- und Haushaltungsschulen, Prämiierung von Hausangestellten, Einrichtung von Rechtsschutzstellen für unbemittelte Frauen und Unterstützungskassen für arme arbeitsunfähige Dienstboten bezwecken. Der erste Hausfrauenverein war der 1873 von Lina Morgenstern in Berlin gegründete Verein, nach dessen Muster 1875 der Wiener Hausfrauenverein (von Taußig), mit dem auch ein Konsumgeschäft verbunden ist, eingerichtet wurde. Ähnliche Vereine bestehen noch in mehreren Städten. Der Wiener Hausfrauenverein gibt die »Wiener Hausfrauenzeitung« heraus; unter dem Titel »Deutsche Hausfrauenzeitung« erscheint seit 1874 eine Wochenschrift in Berlin (hrsg. von L. Morgenstern). Vgl. Frauenvereine II.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 887.
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