Hawaï

[11] Hawaï, die größte, östlichste und südlichste der Hawaï-Inseln (s. d.), unter 18°52´ nördl. Br. und 154°43´ westl. L., ist 150 km lang, 120 km breit, 10,398 qkm groß und hat (1900) 46,843 Einw. Die Insel bildet ein ziemlich regelmäßiges Dreieck. Die Nordostküste ist zwar den herrschenden Winden ausgesetzt, besitzt aber in der Hilobai die beste Reede der Insel; auch die Westseite hat drei leidlich gute Häfen bei Kealakcakua (wo Cook erschlagen wurde), Kailua und Kawaihae. Das durchaus vulkanische Land steigt von einem schmalen Küstenrand schnell zu einem ausgedehnten Lavaplateau auf, aus dem sich fünf vulkanische Bergmassen erheben. Mauna Kea (s. d.), Mauna Loa und Kilauea (s. d.) sind die bemerkenswertesten. Dreizehn Lavaströme, davon einige über 45 km lang, durchziehen das Land. Vom Nordostabhang des Plateaus ziehen zahlreiche Bäche, häufig Wasserfälle bildend, zum Meer; dieser Teil der Insel ist ebenso wie die äußerste Südküste sehr fruchtbar (Kokospalmen, Pandanus, Mangobäume, Bananen, Bambus), die trockne Westküste aber und das mit starren Lavamassen bedeckte Innere sind unfruchtbar. Doch finden sich hier zahlreiche wilde Schweine, Ziegen und Rinder. Ausgedehnte Zucker-, Kaffee- und Orangenplantagen bedecken die Küstenlandschaften. Zu ihrer Verbindung wurden Eisenbahnen gebaut von Hilo nach der Plantage Waiakea (8 km) und von Mahukona durch den Distrikt Kohala (32 km). Regelmäßige Dampferverbindung besteht mit Honolulu. Hauptort ist Hilo mit 2000 Einw. (meist Ausländer). In der Umgegend wird ergiebiger Zuckerrohrbau betrieben, und 3 km entfernt liegen die berühmten, 25 m hohen Regenbogenwasserfälle des Wailuku. S. das Kärtchen, S. 12, und Literatur bei Artikel »Hawaï-Inseln«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 11.
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