Heinrich von Neuenstadt

[110] Heinrich von Neuenstadt, mittelhochd. Dichter, aus Wiener-Neustadt gebürtig, kommt als Arzt zu Wien in einer Urkunde von 1312 vor. Wir besitzen zwei Dichtungen von ihm: die eine behandelt nach lateinischer Quelle die Sage von Apollonius von Tyrus und ist von beträchtlichem Umfang (gegen 21,000 Verse mit vielen Episoden); die andre, früher verfaßte, beruht auf der lateinischen Dichtung des Franzosen Alanus ab Insulis, dem »Anticlaudianus«, und führt den Titel: »Von Gottes Zukunft«, d. h. Christi Wiederkehr am Jüngsten Tag (über 8000 Verse); beide sind im Auszug herausgegeben von Strobl (»Heinrich von Neuenstadt«, Wien 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 110.
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