Hermelinfelle

[218] Hermelinfelle, die weißgelben bis reinweißen Winterpelze des Hermelins, die aus Sibirien und [218] Rußland in den Handel kommen. Nach den Gegenden, aus denen sie stammen, heißen die schönsten Ischimsky, die geringern Jakutzky. Je reiner und silberglänzender das Fell ist, um so höher steht es im Preis. Eine gelbgrüne Verfärbung am Bauch gilt beim Publikum als untrügliches Zeichen der Echtheit, verringert aber den Wert erheblich. Man verarbeitet H. zu Mänteln, Futter, Pelerinen, Muffen, Besatz etc., wobei die schwarzen Schwänzchen mit verarbeitet werden. Früher war das Tragen der mit den schwarzen Schwanzspitzen des Tieres geschmückten Hermelinmäntel ein Vorrecht der Fürsten. Jetzt sind sie überall, namentlich auch in China und der Türkei, allgemeine Tracht geworden. Sehr häufig werden H. durch weiße Kaninchenfelle und Fehwammen (Squirrelhermelin) mit angesetzten echten oder andern Schwänzen imitiert. – Im heraldischen Sinne s. Pelzwerk.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 218-219.
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