Muff [1]

[210] Muff (der; auch die Musse), eine zylinderförmige Hülle aus gefüttertem Stoff (Samt, Seide, Brokat) oder aus echtem und nachgemachtem Pelzwerk zum Erwärmen der Hände, kam in den 80er Jahren des 16. Jahrh., nach andern schon im 15. Jahrh. in Venedig auf, wurde anfangs nur von den Frauen, eine Zeitlang auch von den Männern getragen und hing, an einer um den Hals geschlungenen Schnur befestigt, auf den Leib herab. Im 17. und 18. Jahrh. wurde er nicht nur im Winter und auf der Straße, sondern auch im Haus und in Gesellschaften getragen. Anfangs klein, nahm er allmählich einen immer größern Umfang bis zur Unförmlichkeit an, bis er um die Mitte des 19. Jahrh. wieder zu kleinern Dimensionen zurückkehrte. Die kostbarsten Muffs werden jetzt aus Zobel, Hermelin, Blaufuchs, Chinchilla, Otter- und Marderfellen verfertigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 210.
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