Hinckeldey

[348] Hinckeldey, Karl Ludwig Friedrich von, Polizeipräsident von Berlin, geb. 1. Sept. 1805 auf dem Schlosse Sinnershausen bei Meiningen, gest. 10. März 1856, trat nach vollendeten Rechtsstudien 1826 in den preußischen Staatsdienst, wurde 1833 Regierungsassessor in Liegnitz, 1834 Regierungsrat in Arnsberg, 1842 Oberregierungsrat in Merseburg und 14. Nov. 1848 Polizeipräsident in Berlin. Die Residenz verdankte ihm manche Verbesserungen im Polizei- und Armenwesen, die Einrichtung von Speiseanstalten, die neue Feuerwehr, die Herstellung von Bade- und Waschanstalten, mehrere sanitätspolizeiliche Baugesetze, die Gesindeherbergen und andre gemeinnützige Institute. 1853 ward er Generalpolizeidirektor und 1855 als Geheimer Oberregierungsrat Dirigent der Abteilung für Polizei im Ministerium des Innern. Die Beschlagnahme der »Kreuzzeitung« sowie Schließung eines adligen Spielklubs machten ihn bei der herrschenden Partei unbeliebt, er geriet mit einem Herrn v. Rochow-Plessow in Streit und wurde von diesem im Duell erschossen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 348.
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