Hude [2]

[594] Hude, Hermann von der, Architekt, geb. 2. Juni 1830 in Lübeck, kam in das Atelier des Hofbaurats v. Arnim in Potsdam und machte darauf 1850–57 den vorschriftsmäßigen Bildungsgang an der Berliner Bauakademie durch. Nach bestandenem Baumeisterexamen arbeitete er unter Stüler, war dann 1860–62 im Finanzministerium beschäftigt und begann zu gleicher Zeit im Verein mit dem Baumeister Julius Hennicke (gest. 1892) seine Tätigkeit als Privatarchitekt. Sie führten zahlreiche Villen und Wohnhäuser in Berlin aus, unter denen sich die Villa Markwald durch den hier zum erstenmal bei einem derartigen Bau angewendeten Ziegelrohbau wie durch die Verwendung italienischer Renaissancemotive vorteilhaft aus dem herkömmlichen Berliner Villenschema hervorhob. In Hamburg wurde 1863 bis 1869 nach Hudes und des 1864 verstorbenen G. Schirrmacher gemeinsamen Entwurf die Kunsthalle erbaut (s. Tafel »Hamburger Bauten II«, Fig. 5), in Budapest der Schlachthof. Die bedeutendsten seiner spätern Bauten in Berlin sind das Hotel Kaiserhof (1872–75), das Zentralhotel, der Umbau der Neuen Kirche und das Lessingtheater (s. Tafel »Berliner Bauten II«, Fig. 5). H. ist königlicher Baurat.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 594.
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