Hura

[664] Hura L. (Sandbüchsenbaum), Gattung der Euphorbiazeen, große Bäume mit abwechselnden lang gestielten, länglich- bis breit-eiförmigen Blättern, endständigen, gestielten, länglichen, männlichen Blütenähren mit sitzenden Blüten und in den obersten Blattachseln oder am Grunde der Ähre stehenden weiblichen Blüten und großer, flach gedrückt kugeliger, gefurchter Kapsel. 2–3 Arten im tropischen Amerika. H. crepitans L. (gemeiner Sandbüchsenbaum), ein Baum in Westindien und dem tropischen Amerika, von 9–12 m Höhe, mit geradem Stamm, weit ausgebreiteten Asten und dichter Laubkrone, wird häufig als Zier- und Schattenpflanze auch in den Tropen der Alten Welt kultiviert. Die Frucht, von der Größe einer Orange, öffnet sich bei der Reise mit einem starken Knall und schleudert die rundlichen, flach zusammengedrückten Samen weit weg. Die Samen schmecken angenehm, wirken brechenerregend und, solange sie frisch sind, heftig und sehr gefährlich abführend. Man gewinnt aus ihnen auch ein abführend wirkendes Öl. Alle Teile der Pflanze enthalten giftigen Milchsaft. Aus den noch nicht ganz reisen Früchten macht man, nachdem man die Samen entfernt hat, Streusandbüchsen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 664.
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