Kynast

[903] Kynast, eine dem Grafen Schaffgotsch gehörige Standesherrschaft im preuß. Regbez. Liegnitz, hat ihren Namen von dem Bergschloß gleichen Namens im Riesengebirge, das von Herzog Bolko I. von Schweidnitz 1292 erbaut wurde, sich 1393 urkundlich im Besitz des Ritters Gotsche Schoff (Gottfried Schaf) befand und 1674 vom Blitze zerstört wurde. Die romantisch gelegenen, ziemlich gut erhaltenen Ruinen vom K., auf einem bewaldeten, 657 m ü. M. sich erhebenden Granitkegel, umfassen das alte Wachthaus als Eingang zur Burg (an der Felswand Bronzemedaillon Th. Körners), Reste der Kapelle, des Trinksaales etc. und den Turm, der Aussicht in das Hirschberger Tal gewährt. Die Sage von der Schloßherrin Kunigunde, die von ihren Bewerbern einen Ritt auf der schmalen Burgmauer forderte, lieferte Th. Körner den Stoff zu einem Gedicht. Vgl. Schubert, Beschreibung und Geschichte der Burg K. (Bresl. 1890); Nentwig, Schoff II. Gottsch genannt, Fundator (Warmbr. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 903.
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