Leisnig

[388] Leisnig, Stadt in der sächs. Kreish. Leipzig, Amtsh. Döbeln, an der Freiberger Mulde und der Staatsbahnlinie Leipzig-Döbeln-Koswig, 155 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Bismarckdenkmal, Realschule mit Progymnasium, Handelsschule, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Fabrikation von Tuch, Stühlen, Möbeln, Maschinen, Zigarren, Strumpfwaren, Schuhwerk, Korsetts, Kratzen, Wagen, Fässern, Zement- und Metallwaren, Eisengießerei, chemische Fabrik, Gerberei, Kunst- und Handelsgärtnerei, Bierbrauerei, Dampfsägewerk, Dampfziegeleien und (1900) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 179) 7974 meist evang. Einwohner. An der Mulde das Bad und Sanatorium Mildenstein mit irisch-römischem und Kiefernnadelbad und auf steilem Felsen das alte Schloß Mildenstein (jetzt Amtsgerichtslokal). – L. war seit 1081 im Besitz der Grafen von Groitzsch. Um 1157 kaufte es Kaiser Friedrich I. und setzte Burggrafen hier ein, die erst 1538 im Mannesstamm erloschen, aber ihre Burg schon 1365 an Meißen überließen. Vgl. »Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins zu L.« (bis 1904: 12 Hefte).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 388.
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