Lophodermĭum

[710] Lophodermĭum Cher. (Hysterium Tode, Hypoderma DC.), Pilzgattung aus der Familie der Hypodermatazeen unter den Diskomyzeten, mit einem anfangs geschlossenen, strichförmigen Perithecium, das mit einer Längsritze lippenartig sich öffnet; kleine, wie kurze, schwarze Striche erscheinende Pilze in zahlreichen Arten, meist parasitisch an lebenden oder absterbenden Pflanzenteilen. Der Fichtenritzenschorf (L. macrosporum Hrtg.) kommt an den zweijährigen Nadeln der Fichten vor, in deren Blattparenchym das Mycelium des Pilzes lebt; die Nadeln werden braun und fallen vorzeitig ab; die Perithecien entwickeln sich an den abgefallenen oder noch am Baum befindlichen Nadeln in Form schwarzer, strichförmiger Polster 2–6 Monate nach dem Braunwerden der Nadeln. Die Krankheit ist unter dem Namen Nadelbräune, Fichtennadelröte oder Nadelschütte der Fichte (Fichtenschütte) bekannt. Der Weißtannenritzenschorf (L. nervisequium Hrtg.) erzeugt die Nadelbräune oder Nadelschütte der Weißtanne und tritt an den ältern Nadeln der Weißtannen unter denselben Krankheitserscheinungen auf; die Perithecien entwickeln sich auf der Rippe an der Unterseite der Nadeln. Die Schüttekrankheit der Kiefer, bei der sich die Nadeln junger Pflanzen im Frühjahr rotbraun färben und abfallen, wird durch L. Pinastri Chev. (Kiefernritzenschorf) hervorgerufen. Andre Arten verursachen ähnliche Krankheiten auf den Nadeln der Weimutskiefer und der Schwarzkiefer, der Lärche in den Hochalpen sowie des Wacholders und des Sadebaums. Vgl. Tubeuf, Die Schüttekrankheit der Kiefer (Berl. 1901), Flugblatt des kaiserl. Gesundheitsamts.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 710.
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