Magliabecchi

[76] Magliabecchi (spr. maljabécki), Antonio, ital. Gelehrter, geb. 28. Okt. 1633 in Florenz, gest. 2. Juli 1714, war bis zu seinem 40. Jahr Goldschmied, hatte[76] sich aber schon von früher Jugend an durch Selbststudium die Kenntnis der alten Sprachen und ein ganz außerordentliches literarhistorisches Wissen angeeignet. Michael Ermini, Bibliothekar des Kardinals Leopold von Medici, entdeckte in ihm den Gelehrten, und Marmi verwandte ihn bei der Sammlung einer Bibliothek für den Großherzog Cosimo III., deren Kustos er später wurde. Seine bedeutende Büchersammlung (über 30,000 Bände) vermachte er dem Großherzog von Toskana; sie ist besonders durch ihren Reichtum an Handschriften und alten Drucken hervorragend (Katalog derselben von Fossi, Flor. 1795, 3 Bde.) und wurde 1859 mit einem großen Teil der Palatina (der großherzoglichen Bibliothek) zur »Nationalbibliothek« vereinigt. M. selbst hat mehrere ältere Schriften herausgegeben. Eine Auswahl der an ihn gerichteten Briefe besorgte Targioni (Flor. 1745); viele andre finden sich in der »Correspondance inédite de Mabillon et de Montfaucon avec l'Italie« (hrsg. von Valery, Par. 1847, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 76-77.
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