Maimbourg

[125] Maimbourg (spr. mängbür), Louis, franz. Kirchenhistoriker, geb. 1610 in Nancy, gest. 13. Aug. 1686 in Paris, trat 1626 in den Jesuitenorden und bekleidete eine Zeitlang eine Professur in Rouen, wandte sich aber später dem Predigtamt zu. Wegen seiner Sympathien für den Gallikanismus (s. Gallikanische Kirche) 1682 aus dem Jesuitenorden ausgestoßen, wurde er Hofhistoriograph und zog sich in die Abtei St.-Victor zu Paris zurück. Unter seinen Schriften (Par. 1686–1687, 14 Bde.; in Auswahl von Migne, das. 1846) sind die tendenziösen Darstellungen der Geschichte des Wiclifismus, Lutheranismus, Calvinismus etc. berüchtigt geworden (vgl. Pierre Bayles »Critique générale de l'Histoire du calvinisme de Mr. M.«, 1685); um so verdienstlicher ist sein 1685 vom Papst verdammter »Traité historique de l'établissement et des prérogatives de l'Eglise de Rome et de ses évêques« (das. 1685; neue Ausg., Nevers 1831).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 125.
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