Malibran

[182] Malibran (spr. -āng), Maria Felicita, Opernsängerin, geb. 24. März 1808 in Paris, gest. 23. Sept. 1836 in Manchester, erhielt von ihrem Vater, dem spanischen Tenoristen Manuel Garcia (s. d.) ihre künstlerische Ausbildung, debütierte 1825 in London in Rossinis »Barbier«, folgte dann ihrem Vater nach Amerika und verheiratete sich dort mit dem französischen Kaufmann M. Da dieser bald darauf bankrott ward, trennte sie sich von ihm, kehrte nach Europa zurück, wurde 1827 von der Pariser Italienischen Oper engagiert und erregte auf Gastspielen auch in London, Neapel und Wien, in Mailand und Venedig Enthusiasmus. Von dem Reichtum, den sie erwarb, verwandte sie einen großen Teil für wohltätige Zwecke. 1833–35 reiste sie mit dem Violinisten Bériot (s. d.), mit dem sie sich kurz vor ihrem Tode verheiratete. 1838 wurde ihr in Brüssel ein Denkmal errichtet. Das Organ der M. war keineswegs von untadeliger Schönheit; doch besaß ihre Stimme einen ungewöhnlichen Umfang, so daß sie Alt-wie hohe Sopranpartien durchzuführen vermochte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 182.
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