Matabēle

[421] Matabēle (Amandabele), Zweig der Sulukaffern, der 1827 unter seinem Häuptling Moselikatse seine Wohnsitze in Natal verließ und nach Besiegung der Makalaka u. a. das Gebiet zwischen Limpopo und Sambesi einnahm. Gut gebaut, kräftig und kriegerisch, verwüsteten sie fast alljährlich durch Raubzüge die benachbarten Gebiete (auch am linken Sambesiufer), wobei sie auch Kannibalismus entwickelten. Die Männer liegen dem Krieg und der Viehzucht ob, die Frauen und Sklaven bestellen den Boden und verrichten alle sonstigen Arbeiten. Die damals auf 40,000 Seelen geschätzte Bevölkerung wohnte in vier Hauptbezirken,[421] die zusammen 15,000 Krieger stellen konnten, die in 20–24 Regimenter eingereiht waren. Die M. zerfallen in drei Klassen: Abazansi, die Vornehmsten, Abkömmlinge der Krieger, die unter Moselikatse das Land unterwarfen, Amaholi, die von jenen besiegten Völker, und Abentla, betschuanische Kriegsgefangene, die Moselikatse ins Land brachte. S. den folgenden Artikel. Vgl. Holub, Die Ma-Atabele (in der »Zeitschrift für Ethnologie«, Bd. 25, Berl. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 421-422.
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