Matten [1]

[441] Matten, Gewebe aus biegsamen Pflanzenteilen, besonders aus Kokosfasern, Schilf, Rohr, Binsen, Baumbast, Stroh, Palmblättern, Holzdraht etc. Grobe M. dienen zum Verpacken, zum Bedecken von Pflanzen, feinere zum Belegen der Fußböden, zu Vorhängen, zum Tapezieren etc. Einen bedeutenden Industriezweig bildet in Rußland die Fabrikation der Lindenbastmatten (s. Bast). In Frankreich stellt man Strohmatten von 0,5–1,5 cm Dicke aus einer Kette von Hanf, Leinwand oder verzinntem Eisendraht auf besondern Webstühlen zum Bedecken der Reben, zur schnellen Errichtung von Zelten, Gartenlauben etc. dar. Matten aus Holzdraht mit einer Kette aus Garn eignen sich zu Vorhängen an Fenstern, da sie das Licht durchlassen und doch die Wärme genügend abhalten; sie werden häufig bemalt. In Spanien benutzt man M. aus Binsen und Gräsern (Esparto) zum Auskleiden der Zimmer. Sehr verbreitet sind auch die holländischen Binsenmatten und die indischen Kokojamatten, die sich durch ihre Farben und ihre Flechtarbeit auszeichnen. Auch fabriziert man M. aus verzinktem Eisendraht und Kokosfäden als Drahtfußmatten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 441.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika