Maurenbrecher

[463] Maurenbrecher, Wilhelm, deutscher Geschichtschreiber, geb. 21. Dez. 1838 in Bonn, gest. 6. Nov. 1892 in Leipzig, Sohn des Staatsrechtsgelehrten Professor Romeo M. (gest. 1843), studierte Geschichte in Bonn, Berlin und München unter Ranke und v. Sybel, promovierte 1861 in Bonn mit einer Dissertation: »De historicis X. seculi scriptoribus, qui res ab Ottone Magno gestas memoriae tradiderunt« und habilitierte sich 1862 daselbst. 1862–63 hielt er sich zu Simancas in Spanien zum Behuf archivalischer Studien auf, 1867 wurde er Professor der Geschichte in Dorpat, 1869 in Königsberg, 1877 in Bonn und 1884 in Leipzig. Er schrieb: »Karl V. und die deutschen Protestanten 1545–1555« (Düsseld. 1865); »England im Reformationszeitalter« (das. 1866); »Don Karlos« (2. Aufl., Berl. 1876); »Studien und Skizzen zur Geschichte der Reformationszeit« (Leipz. 1874); »Königtum und Verfassung in Preußen« (Bonn 1878); »Geschichte der katholischen Reformation« (Nördling. 1880, Bd. 1); »Die preußische Kirchenpolitik und der Kölner Kirchenstreit« (Stuttg. 1881); »Geschichte der deutschen Königswahlen« (Leipz. 1889); »Gründung des Deutschen Reiches 1859–1871« (das. 1892, 3. Aufl. 1903). Seit 1881 redigierte er das »Historische Taschenbuch«. Vgl. G. Wolf, Wilhelm M., ein Lebens- und Schaffensbild (Berl. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 463.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika