Megalopŏlis

[543] Megalopŏlis (griech. Megale-Polis), die junge, wohlbefestigte Bundesstadt Arkadiens, nach der Schlacht bei Leuktra von Epameinondas durch Vereinigung der Bewohner von 40 kleinen Flecken Arkadiens zum Schutz gegen die Spartaner gegründet und 368 v. Chr. vollendet, lag im Tale des Helisson und hatte mit ihrem ganzen Gebiet 60–70,000 Einw. Nach Alexanders d. Gr. Tode traten in M. Tyrannen auf, deren letzter, Lydiades, freiwillig die Stadt dem Achäischen Bunde zuführte. Sie ward deshalb vom König Kleomenes III. von Sparta 222 erobert und größtenteils zerstört. Jetzt liegen dort die Felder des Dorfs Sinano, in denen seit 1890 die englische archäologische Schule das Theater, die Stoa des Königs Philippos, das den Sitzungsräumen der modernen Parlamente ähnliche Thersileion und den Tempel und Bezirk des Zeus Soter aus dem Ende des 4. Jahrh. ausgegraben hat. M. ist Geburtsort des Feldherrn Philopömen und des Geschichtschreibers Polybios.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 543.
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