Megalopŏlis

[80] Megalopŏlis, 1) (d.i. große Stadt, a. Geogr.), Hauptstadt Arkadiens, durchströmt vom Helisson, mit vielen Tempeln, Stoa, ummauertem Markt, größtem Theater in Griechenland; es hatte 60–70,000 Ew. Erbaut wurde M. von Epaminondas nach dem Sieg der Thebaner bei Leuktra, um 368 v. Chr., als böotische Bundesstadt, durch Zusammenziehung der arkadischen Tripolis Kallia, Dipöna u. Nonakris. In der Mitte des 4. Jahrh. bei M. Sieg der Spartaner unter Archidamos III. über die Arkadier, s. Lakonika (Gesch.). Nach mancherlei Abwechslungenin der Regierung hatte M. eigne Tyrannen; Lydiades, der letzte derselben, legte freiwillig die Herrschaft nieder u. schloß die Stadt dem Achäischen Bunde an, worauf die Spartaner unter Kleomenes sie eroberten u. zerstörten. Zwar führte Philopömen seine Mitbürger nach der Niederlage der Spartaner bei Sellasia wieder zurück; doch hinderten Uneinigkeit der Bürger die volle Wiederherstellung der Stadt u. der Verfassung, wozu auch Aratos beitrug. So verfiel M. immer mehr; j. Flecken Sinano. M. war die Vaterstadt des Feldherrn Philopömen u. des Historikers Polybios; 2) jetzt Eparchie in der griechischen Nomarchie Arkadien, Hauptort: Leondari (Londar, sonst Leuktra); 1500 Ew.; 3) (neulat.), so v.w. Mecklenburg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 80.
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