Philopömen

[794] Philopömen, griech. Feldherr und Staatsmann, geb. 253 v. Chr. zu Megalopolis in Arkadien, zeichnete[794] sich in der Schlacht bei Sellasia (221) durch Entschlossenheit und Umsicht aus, wurde, nachdem er auf Kreta seine militärische Beanlagung weiter ausgebildet hatte, vom Achäischen Bund 210 zum Hipparchen, 208 zum Strategen gewählt und wußte in kurzem zuerst in der Reiterei, dann auch im Fußvolk die Zucht, die Bewegungsfähigkeit und das Selbstvertrauen derartig zu heben, daß er sogar den Kampf mit dem Tyrannen Machanidas von Sparta aufnahm und ihn 207 bei Mantineia glänzend besiegte. Die nächsten Jahre seines Lebens sind durch den Kampf mit Sparta ausgefüllt; er besiegte den Tyrannen Nabis, den Nachfolger des Machanidas, und zwang Sparta endlich, die lykurgische Verfassung aufzugeben und sich ganz dem Achäischen Bund anzuschließen (188). Der römische Senat, obwohl von Gegnern des P. vielfach um Hilfe angegangen, traf keine Entscheidung, aber im Peloponnes selbst erregte die Härte seines Verfahrens vielfach Unzufriedenheit und Mißstimmung. Gegen die vom Bund abgefallenen Messenier mußte der 70jährige Feldherr nochmals ins Feld ziehen (183), fiel in Gefangenschaft und mußte den Giftbecher trinken. In den Städten des Bundes wurde P., der siebenmal seine Strategie bekleidet und seine Geschicke Jahrzehnte hindurch geleitet hatte, als Heros geehrt. Sein Leben beschrieb Plutarch. Vgl. Neumeyer, P., der letzte der Hellenen (Amberg 1879); Roloff, Probleme aus der griechischen Kriegsgeschichte (Berl. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 794-795.
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