Melissa [2]

[580] Melissa L. (Melisse), Gattung der Labiaten, Kräuter mit gezahnten Blättern und weißen oder gelben Blüten in lockern, achselständigen Wirteln. 3 Arten im südlichern Europa, West- und Mittelasien. M. officinalis L. (Gartenmelisse, Zitronenmelisse, Zitronenkraut, Mutterkraut), ein ausdauerndes, bis 1,25 m hohes Kraut, meist ästig, mehr oder weniger zottig behaart, mit ziemlich langgestielten, eiförmigen, wenig behaarten Blättern und weißen oder rötlichen Blüten, wächst in Südeuropa, Nordafrika und im südwestlichen Asien, gedeiht noch einjährig im südlichen Norwegen und wird als Garten- und Arzneipflanze in Europa und Nordamerika kultiviert. Die wilde Pflanze riecht schwach, wenig angenehm, die kultivierte, besonders nach dem Trocknen, sehr lieblich, entfernt an Zitronen erinnernd; der Geschmack ist sehr unbedeutend, gewürzig bitter. Seit den ältesten Zeiten als Arzneimittel gebräuchlich, wird die Melisse noch jetzt als Hausmittel benutzt. Die frischen Blätter verwendet man bisweilen zur Bereitung des Maitranks. Man stellt auch Melissenwasser, Karmelitergeist (s. d.) und ein ätherisches Öl durch Destillation des Krautes mit Wasser dar. Bisweilen dient als Surrogat der Melisse die gemeine Katzenminze (Nepeta cataria). Über kanarische und türkische Melisse s. Dracocephalum; virginische Melisse, s. Monarda.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 580.
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