Ngamisee

[611] Ngamisee (Nhalee), See unter 20°30´ südl. Br. und 22°40´ östl. L., an der Nordgrenze der Wüste Kalahari, 890 m ü. M., eine tiefe Senkung des südafrikanischen Plateaus (die Soasalzpfanne 740 m), dessen Areal, früher 770 qkm, stetig abnimmt, wie aus zahlreichen verlassenen Bauten einer Fischotterart hervorgeht, und jetzt ein schilfiger Sumpf ist. Von NW. her führen Seitenarme des Tauche oder Tioge, im Oberlauf Kubango, Okavango genannt, in der Regenzeit Wasser zu, nach O. fließt er durch den Botletle oder Suga ab. Das Nordufer ist sandig mit einzelnen großen Bäumen, das Südufer von niedrigen Bergen umgeben, die wohl einen Bruchrand bezeichnen. Die Uferlandschaften sind wildreich (Ibis, Silberreiher und wohlschmeckende Fische); die dürftige Pflanzenwelt besteht aus Vertretern des Herero- und des Ambolandes (Akazien, Palme, Baobab, Sterculia). 1849 von Livingstone entdeckt, 1853 von Andersson, 1886 von Schinz erforscht, 1890 von Fleck befahren, wurde die ganze Gegend zuletzt von Passarge erforscht. 1894 ließen sich hier 30 Burenfamilien nieder. Vgl. Hepburn, Twenty years in Khama's country (Lond. 1895); Passarge, Die Kalahari (Berl. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 611.
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