Andersson

[497] Andersson, 1) Nils Johan, Botaniker, geb. 20. Febr. 1821 im Kirchspiel Gardserum in Småland, gest. 27. März 1880 in Stockholm, wurde 1846 Dozent in Upsala, 1847 Lehrer in Stockholm, begleitete 1851–53 die Erdumsegelung der schwedischen Fregatte Eugenie und wurde 1856 Professor der Botanik in Stockholm. Er schrieb außer seinem Reisebericht (deutsch, Leipz. 1854): »Salices Lapponiae« (Upsala 1845); »Om Galapagos-öarnas vegetation« (das. 1854); »Inledning till botaniken« (das. 1859–65, 3 Bde.); »Monographia salicum« (das. 1867).

2) Karl Johan, Afrikareisender, geb. 1827 in der schwed. Provinz Wermland, gest. 5. Juli 1867 im Ovamboland, ging 1850 als Begleiter des englischen Reisenden Galton nach Südafrika, drang mit ihm in das damals noch wenig bekannte Damara- und Ovamboland vor, erreichte auf einer zweiten Reise 1853 den Ngamisee und befuhr dessen nördlichen Zufluß Teoge. Nach zweijährigem Aufenthalt in England kehrte er 1856 nach Südafrika zurück und wurde Bergwerksaufseher am Swakop. Auf einer Reise zum Kunene entdeckte er 1859 den Okavango, der später als Oberlauf des Teoge festgestellt wurde. Darauf ließ sich A. als Elfenbeinhändler in Otjimbingue unter den Damara nieder, bei denen er großes Ansehen genoß. Wiederholt führte er sie zum Kampfe gegen die Namaqua, wobei ihm 1864 ein Bein zerschmettert wurde. Trotzdem drang er 1867 bis zum Kunene vor, starb aber bald darauf an Dysenterie. Er schrieb: »Lake Ngami, or Discoveries in South Africa« (Lond. 1855, 2 Bde.; schwed. Ausgabe von Thomée, mit Zusätzen von A., Stockh. 1856; hiernach deutsch, Leipz. 1858) u. »The Okavango River« (1861; deutsch, Leipz. 1863). Aus seinem Nachlaß gab Lloyd heraus »Notes of travel in South Africa« (1875, mit Lebensabriß).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 497.
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