Ottilĭenberg

[252] Ottilĭenberg (Odilienberg), ein 826 m hoher Gipfel der Vogesen, mit schöner Aussicht, über der Stadt Barr im Unterelsaß. Auf der Höhe desselben befinden sich noch alte großartige Befestigungen (Heidenmauer) u. das Ottilienkloster (ursprünglich Hohenburg), an seinem Fuß Niedermünster, zwei Klöster, die um 680 vom Alemannenherzog Eticho I. zu Ehren seiner Tochter Ottilia, der Schutzpatronin des Elsaß, gegründet wurden, im Ruf hoher wissenschaftlicher Bildung standen (im erstern Kloster verfaßte im 12. Jahrh. die Äbtissin Herrad von Landsberg [s. d.] den »Hortus deliciarum«), seit der Mitte des 16. Jahrh. aber verfielen. Das Kloster auf dem O. ist im 17. Jahrh. und 1853 wiederhergestellt worden. Vgl. Forrer, Der Odilienberg (Straßb. 1899) und Die Heidenmauer von St. Odilien (das. 1899); Pfister, Le duché Mérovingien d'Alsace et la légende de sainte Odile (Nancy 1892); Welschinger, Sainte Odile, patronne d'Alsace (Par. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 252.
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