Quillāja

[523] Quillāja Mol. (Seifenspiere), Gattung der Rosazeen, große, immergrüne Bäume mit zerstreut stehenden, ungeteilten, dicklederigen Blättern, achselständigen Blüten und sternförmig gespreizten, zweiklappig ausspringenden Früchten mit zahlreichen langgeflügelten Samen; drei Arten in Südbrasilien, Peru und Chile. Von Q. saponaria Mol. (Seifenbaum), einem 15–18 m hohen Baum in Chile mit kurz gestielten, eiförmigen Blättern und weißen Blüten, wird die Rinde in Chile seit alter Zeit zum Waschen benutzt. Sie kommt in den Handel als Q.-, Seifen- oder Panamarinde (Panamaholz) und bildet flache Stücke, die fast nur aus der weißen, holzigen Bastschicht bestehen, in der Kristalle von oxalsaurem Kalk glitzern. Sie ist fast geruchlos und schmeckt anfangs süßlich, dann brennend scharf; ihr Staub reizt heftig zum Niesen. Sie enthält Saponin, Laktosin und zwei giftige Körper (Quillajasäure und Sapotoxin). Der Saponingehalt macht den wässerigen Auszug der Rinde gleich einer Seifenlösung schäumen. Man benutzt Quillajarinde als Waschmittel für farbige Stoffe (da sie die Farben nicht zerstört) und für Wolle und hat auch ein daraus bereitetes, mit Glaubersalz versetztes festes Extrakt (Panamin) in den Handel gebracht. Arzneilich dient Q. als expektorierendes Mittel bei chronischem Luftröhrenkatarrh und Asthma.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 523.
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