Ranzion

[600] Ranzion (franz. rançon), Lösegeld, mit dem Kriegsgefangene ehemals losgekauft wurden; auch das Lösegeld für gekaperte Schiffe (s. Kaperei); Ranzionierungsvertrag (Loslassungsvertrag), der hierüber zwischen dem Kaper und dem Kapitän des gekaperten Schiffes abgeschlossene Vertrag; Ranzionierungsbillett (Billet de rançon, billet de rachat, Ransom bill), die darüber aufgenommene Schuldverschreibung. Für Kriegsgefangene bestimmte die Höhe des Lösegeldes ehemals der Sieger, doch wurde später durch besondere Kartellverträge die R. für die verschiedenen Grade festgesetzt. Seit den Revolutionskriegen werden Gefangene nur noch gegen[600] Gefangene ausgewechselt. Ranzionieren, loskaufen, einen Kriegsgefangenen durch Auswechselung befreien; sich ranzionieren, aus der Kriegsgefangenschaft entweichen, seine Verhältnisse verbessern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 600-601.
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