Redlich

[680] Redlich, Oswald, österreich. Historiker, geb. 17. Sept. 1858 in Innsbruck, studierte an der Universität daselbst Geschichte unter Julius Ficker und Alfons Huber, war dann von 1879–81 ordentliches Mitglied des Instituts für österreichische Geschichtsforschung unter Theodor Sickel. 1882 zum Beamten des Statthaltereiarchivs in Innsbruck ernannt, habilitierte er sich dort 1887 für historische Hilfswissenschaften und für österreichische Geschichte, wurde 1892 an das Institut für österreichische Geschichtsforschung nach Wien berufen, 1893 zum außerordentlichen, 1897 zum ordentlichen Professor an der Universität ernannt und 1900 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften. R. ist auch Mitglied des öfter reichischen Archivrates beim Ministerium des Innern, Leiter der Neubearbeitung der österreichischen Habsburger-Regesten (1282–1493) und Mitglied der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmäler. Er veröffentlichte in den »Mitteilungen des Instituts«: »Die österreichische Annalistik bis zum Ausgange des 13. Jahrhunderts« (1882), »Über bayerische Traditionsbücher und Traditionen« (1884), »Die Anfänge König Rudolfs I.« (1889); ferner: »Zur Geschichte der Bischöfe von Brixen« (Zeitschrift des Ferdinandeums in Innsbruck, 1884), »Acta Tirolensia«, 1. Teil: »Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen« (Innsbr. 1886), mit Ottenthal zusammen: »Archivberichte aus Tirol« (1888–96, 2 Bde.), »Rudolf von Habsburg. Das Deutsche Reich nach dem Untergange des alten Kaisertums« (Innsbr. 1903). Er bearbeitete ferner in der Böhmerschen Sammlung der Regesta imperii; »Die Regesten des Kaiserreichs unter Rudolf, Adolf, Albrecht, Heinrich VII. 1273–1313« (1. Abt., bis 1291 reichend, Innsbr. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 680.
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