Rheinau

[863] Rheinau, 1) (R. im Elsaß) Stadt im deutschen Bezirk Unterelsaß, Kreis Erstein, Kanton Benfeld, am Rhein, an der Straßenbahn Straßburg-Markolsheim, 160 m ü. M., hat eine kath. Kirche, Zigarrenfabriken, Ziegelbrennerei, Korbflechterei, Fischerei und (1905) 1684 Einw. – 2) Wasserheilanstalt in Bendorf (s. d.). – 3) Dorf, zur Gemeinde Seckenheim im badischen Kreis und Amt Mannheim gehörig, am Rhein und an der Staatsbahnlinie Mannheim-Wintersdorf, hat einen großen Hafen, chemische Fabriken, Brikett-, Zündholz-, Holzverwertungs- und Seifenfabrikation, Kabelwerke, ein Stahl- und ein Elektrizitätswerk und (1905) 3375 Einw. Vgl. Landgraf, Der Rheinauhafen (2. Aufl., Mannh. 1906). – 4) Ehemalige Benediktinerabtei im schweizer. Kanton Zürich, Bezirk Andolfingen, auf einer Insel im Rhein, 357 m ü. M., 925 bereits in hoher Blüte stehend, 1862 aufgehoben und in ein kantonales Asyl für unheilbare Geisteskranke umgewandelt, das mit Neubauten auf dem linken Ufer (1901) 940 Patienten beherbergte. Eine Brücke verbindet die Klosterinsel mit dem Dorf R., auf einer Halbinsel und 2 km östlich von der Station Altenburg-R. der Linie Zürich-Eglisau-Schaffhausen, das treffliche Weinberge und (1900) 1452 vorherrschend kath. Einwohner hat. Vgl. Erb, Das Kloster R. und die helvetische Revolution (Schaffh. 1895); Rothenhäusler, Zur Baugeschichte des Klosters R. (Freiburg 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 863.
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