Rheinisch-westfälisches Kohlensyndikat

[867] Rheinisch-westfälisches Kohlensyndikat. Die zu Beginn der 1890er Jahre verstärkt hervortretenden Bestrebungen, die konkurrenzierenden Tendenzen im rheinisch-westfälischen Kohlenrevier zu beseitigen und die Interessen der verschiedenen Zechen im Sinn einer einheitlichen Produktions- und Preisregelung unter einen Hut zu bringen, führten 1893 zur Bildung einer Vereinigung, die sich 16./19. Febr. 1893 unter der Firma R.-w. K. als Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 900,000 Mk. in Essen konstituierte und sich mit den beigetretenen Teilnehmern behufs Erreichung des erwähnten Zieles zu einem Vertrag vereinigte. Die Vereinigung umfaßte ursprünglich 98 Mitglieder mit einer Gesamtbeteiligungsziffer von 35,575,976 Ton. Die Gesamtproduktion für 1905 belief sich auf 65,382,522 T., die rechnungsmäßige Beteiligungsziffer auf 75,704,219 T., der Absatz auf 66,130,042 T. Die Beteiligungsziffer für Koks betrug 1905: 11,672,913T., der Absatz 11,254,163 T. Die Brikettbeteiligung betrug 1905: 2,800,793 T., der Absatz 2,158,335 T. Eine regelmäßig wiederkehrende Klage der Gesellschaft bildet der Wagenmangel. Die Bilanz des Syndikats für 1905 wies 81,5 Mill. Mk. Aktiven aus, davon 57,1 Mill. Mk. Debitoren, denen 76,3 Mill. Mk. Kreditoren gegenüberstanden. In Kiautschou unterhält das Syndikat ein schwimmendes, durch regelmäßige Zufuhren zu ergänzendes Kohlenlager. Das Aktienkapital betrug Ende 1905: 2,4 Mill. Mk.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 867.
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