Schiff [3]

[768] Schiff, Moritz, Physiolog, geb. 1823 in Frankfurt a. M., gest. 6. Okt. 1896 in Genf, studierte in Heidelberg, Berlin und Göttingen, wurde Kustos bei den zoologischen Sammlungen seiner Vaterstadt, 1854 Professor der vergleichenden Anatomie in Bern, 1863 Professor der Physiologie in Florenz und 1876 in Genf. Er arbeitete besonders über Veränderung der Nerven bei Degeneration und Regeneration und namentlich über den Einfluß der Nerven auf die einzelnen Funktionen im Tierkörper, über die Funktion des Rückenmarkes, die Erregbarkeit des Kleinhirns und die Übertragung von Sinnesreizen auf das Gehirn. Auch untersuchte er die Zuckerbildung in der Leber, die Gallenbildung, die Funktion der Milz und lieferte ornithologische Arbeiten und mikroskopische Untersuchungen der Diatomeen. Er schrieb: »Untersuchungen zur Physiologie des Nervensystems« (Bd. 1, Frankf. 1855); »Lehrbuch der Physiologie des Menschen« (Bd. 1: Muskel- und Nervenphysiologie, Lahr 1858); »Lezioni di fisiologia sperimentale sul sistema nervoso encefalico« (Mail. 1867; 2. Aufl., hrsg. von Marchi, Flor. 1873); »Leçons sur la physiologie de la digestion« (hrsg. von Levier, Turin u. Berl. 1868, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 768.
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