Lahr

[58] Lahr, Amtsstadt im bad. Kreis Offenburg, an der Schutter, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Dinglingen-L. und der Lahrer Straßenbahn, 172 m ü. M., hat 3 evangelische und eine kath. Kirche, Denkmäler Bismarcks und des Dichters Eichrodt, Gymnasium, Realschule, Handelsschule, Reichswaisenhaus, Amtsgericht, [58] Hauptsteueramt, 2 Forstämter, den Stab der 94. Infanterie-Brigade, eine Reichsbanknebenstelle, Fabriken für Schnupftabak und Zigarren, Kaffeesurrogate, Kartonnagen, Maßstäbe, Saffianleder, Schirme, künstliche Blumen, Öfen und Tonwaren, Dachpappe, Spielwaren, Rahmen, Goldleisten und Zementwaren, Buch- u. Steindruckerei (»Lahrer Hinkende Bote«, Kalender), lithographische Anstalten, Roßhaarspinnerei, Buntweberei, bedeutenden Weinhandel und (1900) mit der Garnison (ein Infanterie-Regiment Nr. 169 und eine Abteilung Feldartillerie Nr. 66) 13,577 Einw., davon 8141 Evangelische und 173 Juden. –

Wappen von Lahr.
Wappen von Lahr.

L. erscheint seit 1278 als Stadt und war Hauptort der untern Herrschaft Geroldseck, kam 1426 zur Hälfte an Mörs-Saarwerden und später an Nassau, während die andre Hälfte der Herrschaft 1497 an Baden fiel; erst 1803 kam ganz L. endgültig an Baden. Vgl. Stein, Geschichte und Beschreibung der Stadt L. (Lahr 1827); Sütterlin, L. und seine Umgebung (das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 58-59.
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