Schmierkur

[905] Schmierkur (Friktionskur, Inunktionskur), die Verreibung von grauer Quecksilbersalbe auf größern Hautflächen bei Syphilis. Man verreibt je nach Alter und Kräftezustand des Kranken 2–4 Wochen lang täglich 1–4 g Salbe und sorgt dabei für kräftige Ernährung, gehörige Bewegung in guter Luft und größte Reinlichkeit des Mundes durch Spülen mit einer Lösung von chlorsaurem Kali. Man reibt am Abend des ersten Tages den Rücken, am zweiten die Arme (Innenseite), am dritten Brust und Weichen, am vierten die Oberschenkel, am fünften die Unterschenkel und beginnt dann von neuem. Die eingeriebenen Teile werden mit Flanell umwickelt, und am nächsten Vormittag wird ein warmes Bad genommen, nach dem man bisweilen den Kranken schwitzen läßt. – S. mit grüner Seife (wöchentlich mehreremal Mengen von Walnußgröße) benutzt man bei Drüsengeschwülsten, bei Wasseransammlungen im Brustfellsack, in der Bauchhöhle etc.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 905.
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