Schwegler

[170] Schwegler, Albert, theologischer und philosoph. Schriftsteller, geb. 10. Febr. 1819 zu Michelbach in Württemberg, gest. 5. Jan. 1857 in Tübingen, studierte in Tübingen Theologie, ward durch Baur für die historisch-kritische Richtung gewonnen und geriet durch seine Schrift über den Montanismus (Tübing. 1841) sowie durch mehrere Abhandlungen mit den württembergischen Kirchenbehörden in Kollision, wodurch er sich veranlaßt sah, die theologische Laufbahn aufzugeben. Er gründete 1843 die »Jahrbücher der Gegenwart«, die bis Mitte 1848 erschienen, und habilitierte sich im Herbst 1843 als Privatdozent der Philosophie und klassischen Philologie an der Universität in Tübingen, wo er 1848 eine außerordentliche Professur der klassischen Philologie erhielt. Die Ergebnisse seiner weitern theologischen Forschungen legte er in der Schrift »Das nachapostolische Zeitalter« (Tübing. 1846, 2 Bde.) nieder. Unter seinen übrigen Schriften sind außer der im Hegelschen Geist verfaßten, viel gebrauchten, kurzen »Geschichte der Philosophie im Umriß« (Stuttg. 1848, 16. Aufl. 1905) die Ausgabe der »Clementinischen Homilien« (das. 1847), der »Kirchengeschichte« des Eusebius (das. 1852, 2 Bde.) und der »Metaphysik« des Aristoteles (mit Übersetzung und Kommentar, Tübing. 1847–48, 4 Bde.), endlich eine »Römische Geschichte« (das. 1853–58, 3 Bde.; 2. Aufl. 1867–71; fortgesetzt von Clason, Bd. 4 u. 5, Berl. 1873 u. Halle 1876) und die »Geschichte der griechischen Philosophie« (hrsg. von K. Köstlin. Tübing. 1859; 3 Aufl. 1881) hervorzuheben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 170.
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