Suchet

[166] Suchet (spr. ßüschä), Louis Gabriel, Herzog von Albufera, franz. Marschall, geb. 2. März 1770 in Lyon, gest. 3. Jan. 1826 in Marseille, trat 1792 als Freiwilliger in die Lyoner Nationalgarde, stieg schnell im Rang und befehligte 1798–1800 als Divisionsgeneral erst in der Schweiz, dann in Italien. Nach dem Frieden von Lüneville 1801 wurde S. zum Generalinspektor der Infanterie ernannt. In den Feldzügen von 1805,1806 und 1807 zeichnete sich seine Division, die erste des 5. Korps unter Lannes, vielfach aus. Gegen Ende 1808 führte S. das 5. Korps nach Spanien. Nach Saragossas Fall übernahm er im April 1809 das Kommando der Armee von Aragonien, siegte bei Mavia, Belchite und Lerida und eroberte Tortosa und Tarragona, womit er sich den Marschallstab erwarb. 1812 schlug er Blake abermals bei Sagunto und eroberte 9. Jan. Valencia, wofür er den Herzogstitel erhielt; erst 1814 ging er über die Pyrenäen zurück. Bei der Rückkehr Napoleons I. von Elba ließ er sich von diesem das Kommando der Alpenarmee übertragen, drang 14. Juni in Savoyen ein, ward aber von den Österreichern zurückgeworfen. In Lyon ist ihm ein Denkmal errichtet. Seine »Memoires sur les campagnesen Espagne depuis 1808 jusqu'en 1814« (2. Aufl., Par. 1834, 2 Bde.) veröffentlichte sein Stabschef Saint-Cyr-Nuguas. Vgl. Barrault-Roullon, Le maréchal S. (Par. 1854); Rousseau, I. a carrière du maréchal S. (das. 1898). – Suchets Sohn Napoléon S., Herzog von Albufera, geb. 23. Mai 1813, war 1852–70 Mitglied des Gesetzgebenden Körpers, starb 23. Juli 1877 in Paris.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 166.
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