Suchier

[166] Suchier (spr. ßüschié), Hermann, Romanist, geb. 11. Dez. 1848 in Karlshafen an der Weser, aus einer Refugiésfamilie, studierte in Marburg und Leipzig romanische und germanische Philologie, machte den Feldzug 1870/71 mit, beendete sein Studium darauf in Marburg, wo er sich Ostern 1873 für das Fach der romanischen Sprachen und Literaturen habilitierte. Im Herbst 1875 wurde er als außerordentlicher Professor an die Universität Zürich und ein halbes Jahr später als ordentlicher Professor an die königliche Akademie zu Münster i. W. berufen und von dort im Herbst 1876 in gleicher Eigenschaft an die Universität zu Halle a. S. versetzt. Er veröffentlichte: »Über die Quelle Ulrichs von dem Türlin« (Paderb. 1873); »Über die Matthäus Paris zugeschriebene Vie de Seint Auban« (Halle 1876); »Über die Mundart des Leodegarliedes« (in der »Zeitschrift für romanische Philologie«, Bd. 2, das. 1878); »Über die Sage von Ossa und Thrydho« (in den »Beiträgen zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur«, Bd. 4, das. 1877); »Die französische und provenzalische Sprache und ihre Mundarten« (in Gröbers »Grundriß der romanischen Philologie«, Bd. 1; 2. Aufl., Sonderdruck, Straßb. 1906; auch in französischer Übersetzung erschienen u. d. T.: »Le Français et le Provençal«, Par. 4891); »Aucassin et Nicolete« (Paderb. 1878, 6. Ausg. 1906); »Bibliotheca Normannica« (Halle 1879 ff., 7 Bde.); »Denkmäler provenzalischer Literatur und Sprache« (das. 1883); »Œuvres poétiques de Philippe de Remi, sire de Beaumanoir« (Par. 1884, 2 Bde.); »Altfranzösische Grammatik« (Heft 1, Halle 1893; französisch u. d. T.: »Les voyelles toniques du vieux français«, Par. 1906); »Les Narbonnais, chanson de geste« (das. 1898, 2 Bde.); »Geschichte der Französischen Literatur« (mit Birch-Hirschfeld, Leipz. 1900); »Molières Kämpfe um das Aufführungsrecht des Tartuffe« (Halle 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 166.
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